Taba Keutcha

2016_LesungHamburg1"Jeder Unterschied ist ein Potential, jede Diskriminierung dagegen ein Potentialverlust."

Taba Keutcha stammt aus Kamerun und lebt seit mehr als 15 Jahren in Leipzig. Über die Hintergründe seines ersten Buches "Sanggo der Waisenjunge" sagt er selbst:

"Vor einigen Jahren begleitete ich meinen damals achtjährigen Sohn, der einem Fußballverein angehörte, zu einem Spiel. Weil er ein Tor geschossen hatte, wurde er während der Partie massiv vom Vater eines Kindes der Gegenmannschaft rassistisch beschimpft. Obwohl alle anderen Zuschauer die Beleidigungen ebenso laut und deutlich hören konnten, ging das Spiel weiter, als sei nichts passiert. Ich war so schockiert, dass ich versucht habe zu verstehen, was bei manchen Menschen zu solch einem Verhalten führen kann. Als ich nach Deutschland kam, hatte ich nicht vor, mich sozial zu engagieren, aber angesichts solcher Erfahrungen blieb mir keine andere Alternative, als mich für eine positive Einstellung zur Vielfalt und insbesondere gegenüber Afrika in der Gesellschaft einzusetzen."

In der Folge gründete er 2006 mit Freunden den Verein Equilibre International e.V., der vor allem im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit mit Kamerun und der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit tätig ist. Eines seiner Hauptanliegen ist es, Menschen auf verschiedenste Weise zum Nachdenken über die menschliche Vielfalt in unserer Gesellschaft anzuregen und die Ursachen für Rassismus und Diskriminierung zu ergründen.

Taba Keutchas Arbeiten leisten einen wichtigen Beitrag dazu und stellen gleichzeitig eine Bereicherung innerhalb der afrikanischen Literatur dar. Derzeit arbeitet er an dem politischen Roman "Die falsche Front". Er soll 2018 erscheinen.


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